Triathlon Ingolstadt

Am Sonntag fiel für 2.600 Triathleten in den unterschiedlichen Distanzen (Short-, Olympisch- und Mitteldistanz) der Startschuss am Baggersee in Ingolstadt. Es mischten sich auch Triathlon-Stars der Weltspitze wie Sonja Tajsich, Faris Al Sultan und Christian Brader, auf der Olympischen und Yvonne van Vlerken, Jan Raphael und Per Bittner, auf der Mitteldistanz, unter das normale Startfeld der Triathleten. Was bei den 5 Radlexpresslern, die sich alle für die Mitteldistanz gemeldet hatten, im Vorfeld  für rege Diskussionen sorgte. Wer heftet sich bei welchem Star, warum an die Fersen? Das Bernd es wirklich bei  Yvonne tat, war ihm wohl völlig unbewusst.

Das Wetter war akzeptabel, zwar nur 9 Grad am Morgen, aber nachdem der Startschuss für unsere Disziplin in drei Wellen erst um 10:15 fiel, waren wir guter Dinge auch in Kurz-Kurz zu starten. Die Wassertemperatur betrug gerade mal 17 Grad und so stellte sich zumindest die Frage wegen der schwarzen Pelle nicht. Nachdem die Bojen wild im See verteilt waren, lauschten wir gespannt der Wettkampbesprechung um zu erfahren, wie wir um die einzelnen Kegel und Vierecke rumschwimmen mussten.  Bei den Hütchen auf der linken Seite vorbei, bei den Vierecken rechts vorbei. Oder war es doch umgekehrt? Wir waren verwirrt, nachdem sich selbst die Veranstalter nicht einig waren.

Nun war es soweit, der Startschuss für die erste Welle fiel. Bernd Schmidt und Thomas Dittmann stachen mit der Elite in den Baggersee um sich dem Zick-Zack Kurs zu stellen.  Fünf Minuten später folgte ihm Thomas Friedrich. Christian Stach und ich gaben uns dem kalten Nass nach weiteren fünf Minuten hin. Die Schwimmstrecke war sowieso nicht einfach, hinzu kam ein Hauen und Stechen. Thomas Dittmann konnte ein Lied davon singen, er musste einen kräftigen Schlag unterhalb der Gürtellinie einstecken. Bei manch einem Schwimmer hatte man die Vermutung, es geht um sein Leben. Egal wie ich versucht habe einen weiteren Hacken zu schlagen um mich frei zu schwimmen, ich wurde ständig in die Zange genommen und kam nicht vorwärts.  Zur Freude von Stachi, er verließ vor mir das Wasser. Was er sofort erkannte. Mein Rad, das direkt neben seinem hing, war noch da.

Eigentlich sollte Bernd den Wasserschatten von Jan Raphael aufnehmen, aber die 26 Minuten waren nicht zu halten, was laut seiner Aussage an dem trüben Wasser lag. Er ging dennoch eine Minute nach Yvonne van Vlerken, mit einer Spitzenzeit von 33 Minuten, aus dem Wasser.  Wer nun allerdings meinte, dass er sich im Zieleinlauf befand weil er über den roten Teppich lief, hatte sich bitter getäuscht. Es war nur der Weg in die Wechselzone und der war lang, sehr lang um an sein Rad zu kommen.

Dafür erwies sich die Radstrecke, die über die 77 km in zwei Runden  gefahren werden musste, als sehr angenehm.  Ich würde die Strecke als leicht wellig bezeichnen.  Aber keine „Wellen“ wie sie auf einer D-Trainings Rad Runde, alias Häußi, zu finden sind, wenn er eine Ausfahrt im „leicht welligen Gelände“ ankündigt. Wer so eine Ausfahrt schon einmal mitgemacht hat, weiß was ich meine  ;o)

Zurück zu der Radstrecke: Sie war wirklich durchgehend Flach mit leichten Steigungen und einer kurzen Rampe, die mit 10% angegeben war.  Direkt danach kam eine Verpflegungsstelle und frisch gestärkt konnte man sich über eine schnelle Abfahrt freuen. Erwähnen möchte ich noch eine Baustelle, bei der der Asphalt mit einer Breite von ca. 2-3 Metern unterbrochen war und über bösen Schotter  führte. Dummerweise kam man mit ordentlichem Speed, im höchsten Gang an. Wer seinen Carbon Felgen mit 8 bar Luft etwas Gutes tun wollte, bremste unwillkürlich ab. Was sich nach dem Steinigen Weg als fies erwies, man musste wieder auf Geschwindigkeit kommen, im höchsten Gang, nicht so prickelnd. Zum Glück hat man auf der zweiten Runde dazu gelernt und schaltete an dieser Stelle ein paar Gänge zurück. Nach all diesen Unwegsamkeiten fuhr der erste Radlexpressler nach 2:07 Stunden wieder in die Wechselzone ein um sein Fahrrad an die Stange zu hängen und in die Laufschuhe zu steigen.

Die Laufstrecke ging flach um den See und musste vier Mal gelaufen werden, um die 21 Kilometer zu absolvieren. Die Veranstalter gingen davon aus, dass der gemeine Triathlet bis 4 Zählen kann, denn es wurden keine Gummibänder verteilt nach jeder gelaufenen Runde. Ich quälte mich gerade durch die erste als mich Thomas Friedrich überholte. Er fragte mich freundlich wie es mir geht. Nachdem ich ihm meine Wehwehchen mitgeteilt hatte, ließ er mich mit dem Spruch „das Laufen wir locker nach Hause“ zurück. So ergab ich mich meinem Schicksal, lief einfach weiter, um mich in meiner zweiten Runde von Stachi überholen zu lassen.

Bernd hatte auf der Laufstrecke noch ein kleines Tête-à-Tête mit Yvonne, da sie ihn kurz vor dem Zieleinlauf geschnitten hatte. Wie sich in der Zielverpflegung herausstellte, war ihr nicht bewusst, dass Bernd noch eine Runde laufen musste und nicht mit ihr ins Ziel lief.

Fazit: Es war ein schöner Wettkampf, der abgesehen von der Schwimmstrecke, sehr empfehlenswert ist. Allerdings sind die Wege generell zu lang (vom Parkplatz zur Wechselzone, zur Messe usw. ) und die Parkplatzsituation ließ bei Helfern, Athleten und Zuschauern etwas Panik aufkommen.

Aber schon wegen dem leckeren Kaiserschmarrn mit Apfelmus in der Zielverpflegung, sollte man darüber nachdenken, in 2015 wieder zu starten.

Hier die Ergebnisse im Einzelnen:

Name Zielzeit Schwimmen Rad Laufen Gesamt m/w AK-Rang
Stach, Christian

4:22:17

00:38:24

02:07:59

01:30:24

113.

15.

M MK 45
Schmidt, Bernd

4:23:11

00:33:02

02:10:50

01:35:05

120.

19.

M MK 40
Friedrich, Thomas

4:29:25

00:36:22

02:10:02

01:37:53

168.

24.

M MK 45
Dittmann, Thomas

4:40:47

00:38:00

02:13:38

01:43:32

251.

44.

M MK 45
Wacker, Katja

4:54:01

00:41:50

02:23:28

01:43:42

    35.

    5.

W WK 40

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