Challenge Roth am 07.07.2019

Swim – bike – fly

„Spontanideen“ sind ja meistens die besten – und so meldeten sich zwei Radlexpressler im April doch noch mal schnell für die Challenge Roth an. Irgendwie muss man ja 10 Tage All-inclusive-Völlerei in den Osterferien auf Malle rechtfertigen.

Trainiert wurde dann hauptsächlich nach dem Motto „lang und logger“, was der Arnd ja schon immer predigt und wo die Anna langsam merkt, dass wohl was dran ist. Ein bissl Spaß muss aber trotzdem sein und so verliefen die Testläufe beim 1. Zeidlertriathlon, beim Triathlon in Kallmünz und bei den obligatorischen Zeitfahren schon recht vielversprechend.

Schneller als gedacht rückte der große Tag näher und am 7. Juli war es dann soweit. Um 3.30 Uhr klingelte der Wecker. Kaffee einfüllen, kleines Frühstück runterwürgen, Ei legen und ab nach Hip. Das übliche Vorstart-Prozedere in der Wechselzone 1 verlief sehr entspannt.

Mit 10min Vorsprung ging Arnd um 6.55 Uhr als erster ins Wasser, für mich wurde es um 7.05 Uhr ernst. Die Startpistole knallte, alle kraulten los was das Zeug hält, bloß die Anna trieb im Wasser und drückte vergeblich auf ihrer Highend-Sportuhr rum. Offensichtlich hatte die aber keine Lust auf Triathlon, starten ging nicht. Dann eben erstmal ohne Uhr, im Wasser schaut man ja eh selten drauf. Nach einer Stunde und einer Minute war das Bad im tropischen Gewässer (offizielle 24,4°C) dann auch schon wieder vorbei. Raus aus dem Wasser, raus aus dem Neo, raus aus dem Triathlon-Modus der Uhr und siehe da – der Radfahr-Modus gefiel ihr besser.

Erleichterung machte sich breit – 180km Radfahren MIT Herzfrequenz- und Geschwindigkeitsdaten als Anhaltspunkt – durchschnaufen und ab auf’s Rad. Die erste Runde war schnell vorbei – lediglich der Gegenwind machte mir etwas zu schaffen, aber das war nach einem absolut überwältigenden Ritt auf den Solarer Berg ganz schnell vergessen. Die zweite Runde zog sich etwas, die Pace war nicht ganz so gut wie erhofft, aber ich hatte mir dieses Jahr versprochen, geduldig zu sein. Also Iso trinken, kurbeln und abwarten.

Immer noch etwas unzufrieden mit einem Rad-Split von 5:21 Stunden drückte ich in der Wechselzone 2 einem Helfer mein klebriges Fahrrad in die Hand, schlüpfte in die Laufschuhe und machte mich auf den Weg zum Kanal. Laufen fand meine Uhr auch in Ordnung und lies sich widerstandslos überreden, mir meine Daten anzuzeigen. Meine Strategie war ab jetzt, den Arnd zu jagen – 27 Minuten hatte ich reinzulaufen, wie ich von Matze und Annett erfuhr, die auf wundersame Weise irgendwie ständig am Streckenrand standen, um Arnd und mich anzufeuern. Auch einige andere Radlexpressler waren immer genau dann zur Stelle, wenn gerade ein Motivationsloch drohte. Ein ganz herzliches Dankeschön dafür auch noch einmal an dieser Stelle!

Unerklärlicherweise konnte ich laufen wie noch in keinem Wettkampf vorher. Die ersten 25km flogen geradezu an mir vorbei und dann flog ich am Arnd vorbei – der trotz minimaler Trainingskilometer im Laufen seinen Marathon stur durchjoggte – der gute Dieselmotor halt! Wenn jetzt das *** Büchenbach nicht wäre… Aber auch das ging vorüber. Und dann kam der Marktplatz von Roth. Ich hatte nur eine vage Ahnung wo ich zeitlich lag, da ich wegen der Probleme mit der Sportuhr nie eine Gesamtzeit zu Gesicht bekam. Doch plötzlich sah ich überall Uhren hängen. Und auf jeder war es sieben Minuten vor fünf. Ja, jetzt dürft ihr nochmal kurz oben nachschauen, wann der Start war!

Richtig – SUB 10 war noch im Bereich des Möglichen. Der Kopf zündete den Turbo und ich nahm die Beine in die Hand, spürte das Kopfsteinpflaster nicht, den Anstieg Richtung Hilpoltsteiner Straße nicht und dann lag sie vor mir, die Zielgerade! Eine aufgeregte Annett sprang neben mir her und irgendwie drangen die Worte „Schlusssprint“ und „ganz knapp unter 10“ zu mir durch. Roter Teppich, roter Teppich und noch mehr roter Teppich – so lang war das doch noch nie! Mit einem breiten Grinsen überquerte ich dann doch irgendwann die Finishline, wo ich sofort die obligatorische Medaille übergestülpt bekam, bevor ich mich zum Zielbogen umdrehen durfte. 9.59.10h stand da in pixeliger roter Leuchtschrift neben meinem Namen. SUB10 – fast auf die Minute genau – ein absolut unfassbares Gefühl!

Arnd kam wenig später zufrieden mit einer Gesamtzeit von 10:27h ins Ziel.

„Lang und logger“ hat er gesagt. Hat funktioniert. Spaß an der Freude in der Vorbereitung auch. Der Trainingsplan kann uns wohl weiterhin gestohlen bleiben. In diesem Sinne:

Do more of what makes you happy!

Neben den beiden Einzelstartern waren noch zwei weitere Expressler in Staffeln unterwegs. Beide starteten in Firmenstaffeln der DATEV.

Jörg Kotzur lief in seiner Staffel den Marathon in 04:19:58h. Die Staffel finishte in 11:24:21h.

Harald Kleinöder hatte in seiner Staffel den Radpart übernommen und benötigte 5:49:55. Die Staffel finishte in 11:40:56h.

Bericht: Anna Roth

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