Die diesjährige Jahresfahrt führte uns von Lindau am Bodensee nach Bassano del Grappa und zurück über den Brenner nach Innsbruck. Auf insgesamt 750 Km wurden über 10 000 Hm zurückgelegt.
Gestartet wurde in Lindau/Insel. Angereist in einer hoffnungslos überfüllten Bahn genossen wir anschließend einen Stadtrundgang mit Schwimmeinlage. Erfrischt vom Bodensee, wurde eine lokale Brauerei besichtigt und eine kleine Bierprobe durchgeführt.
Das obligatorische gemeinsame Eis-Essen rundete nach dem Abendessen den Abend ab, sodaß die Kohlehydrat-Speicher für die folgenden Tage gut gefüllt waren.
Als erster Etappenort stand Klösterle am Arlbergpass an. Laut Wetterbericht sollte es ab 16 Uhr am Zielort regnen, sodaß wir unsere Zielzeit vom Wettergott vorgegeben bekamen. Nachdem wir die 1500 Hm absolviert hatten und pünktlich im Hotel ankamen, war es uns egal, daß es dann heftig zu regnen begann. Ein nettes Abendessen in einem alten Johanniter-Haus rundete unseren ersten Radtag ab.
Am zweiten Tag richtete sich unser Blick nach dem Aufwachen sofort nach draußen. Der Regen hatte sich verzogen und die Straße war schon am Abtrocknen. Das Frühstück genossen und rauf aufs Rad, wurde der restliche Arlberg-Pass auf eine Höhe von 1800 Metern erklommen.
Eine rasante Abfahrt führte uns nach Landeck, um die folgende Auffahrt zur Norbertshöhe zu erklimmen. Die kurze Abfahrt nach Nauders erfolgte noch im Sonnenschein. Der Cappuccino bei der Ankunft mußte aber schon im Hotel eingenommen werden. Der Wettergott hat es mal wieder sehr gut mit uns gemeint und die Schleusen erst nach unserer Zielankunft geöffnet.
Der 3. Tag startete wie der Vortrag. Aufwachen, Blick zum Fenster. Der Regen war weg, die Straßen am abtrocknen.
Auf der Auffahrt zum Reschenpass tröpfelte es dann wieder etwas, aber am Reschensee war es dann schon wieder trocken. Somit konnten wir die Abfahrt bis Prad in vollen Zügen genießen. Mit Hochgeschwindigkeit ging es die steilen und kurvigen Passagen hinab. Den Abfahren wurde etwas Mut und Steuerkunst abverlangt.
Nach einer Cappu-Pause ging es dann der Etsch entlang nach Meran und Bozen. Der Rückenwind ließ den Schnitt nach oben schnellen und die Frage wurde gestellt „haben wir jetzt den 30er-Schnitt“?.
Eine letzte Vesperpause, wie jeden Tag fürstlich aufgetischt von unserem Servicemann „Mani“, und die idyllische Auffahrt nach Kaltern wurde locker hochgekurbelt. In Kaltern konnten wir dann den Regen über unserem Zielort Neumarkt sehen. Kurzerhand entschieden einen Weinstopp einzubauen, saßen wir den Regen aus und erreichten nach 145 Km unser Tagesziel wieder bei Sonnenschein.



Ab dem 4.Tag erübrigte sich der frühe Blick aus dem Fenster. Sonne pur und die Vorfreude auf die nächste Etappe ereilte uns bei einem guten Frühstück. Geplant war ein Badestopp am Levico-See, den wir leider verpassten, aber an der Brenta später in fließendem kalten Wasser nachholten. Die Waden wurden dort heruntergekühlt und das Abtrocknen wurde durch die heißen Steine erledigt. Unser Eisdielen-Spezialist gab den Hinweis, daß nach 105 Km eine legendäre Eisdiele angesteuert werden könnte. Gesagt, getan, genossen wir leckerstes Eis in Valstagna und fuhren anschließend der Brenta entlang zu unserem Zielort Bassano del Grappa. Im dortigen Hotel angekommen machte sich eine Gruppe auf, den Bahnhof zu suchen, eine andere Bassano zu erkunden, eine weitere sich mit Gerstensaft herunter zu kühlen und/oder per Fuß die Innenstadt zu erkunden. Das anschließende gemeinsame Abendessen hatte eine Überraschung parat. Die Speisekare im komplizierten Italienisch und Englisch erforderte die eine oder andere „Übersetzungshilfe“. Am Ende genossen alle leckere „Sterne-Speisen“.


Mittlerweile hatten wir die Tagesroutine intus, die Weck- und Startzeiten hatten sich eingebrannt und wir nahmen die 5. Etappe unter die Pneus. Zurück über Valbrenta genossen wir wieder die herrliche Landschaft, um den kurzen aber bis zu 18 % steilen Anstieg nach Fastro zu nehmen. Rein ins Fassatal, bogen wir dann ab in die Auffahrt zum Passo Rollo. Dort im Skiort San Martino di Castrozza befand sich unser nächster Etappenort. Da wir am Tag zu vor hochwertig diniert hatten, gab es dieses Mal eine leichte Speisekarte, damit die Entscheidung nicht zu schwierig wurde. 3 verschiedene Burger und 3 verschiede Beilagen machten es allen leicht, eine Bestellung aufzugeben. Der tägliche Abschluss-Grappa am Bus wurde vor dem Hotel genossen, dann ging es ab in die Betten, damit die nächste Etappe ausgeruht gestartet werden konnte.


Diese sollte unsere Etappe mit den meisten Höhenmetern werden. Neben dem Passo Rollo (1960m) und Karerpass (1760m), forderte die Auffahrt nach Seis am Schlern die Gruppe. Mit bis zu 18% zog es uns die Körner und alle waren mit sich sehr zufrieden, als wir das Ankommensbier/radler/Grappa aus dem Service-Fahrzeug vor der Unterkunft genießen konnten. Der Schlern schaute auf uns herab und wir genossen einen fantastischen Blick hinab ins Tal.
Die letzte Etappe startete mit einer höllisch schnellen Abfahrt bei der wir über 70 Km/h in vollen Zügen genossen. Stetig steigend ging es dann den Brenner rauf, um dort unsere letzte Kaffeepause durchzuführen. Noch schnell ein paar Dolces am Servicewagen eingenommen, machten wir uns auf den Weg hinunter nach Matrei. Der Auffahrt nach Pfons, folgte ein stetiges Auf- und Ab nach Patsch. Die letze Pause am Servicewagen erfolgte, bevor wir die abschließende steile Abfahrt nach Innsbruck nahmen. Ein letzter Platten (3 von 3) 5 Km vor dem Ziel sorgte für eine kleine Verzögerung, die aber nicht mehr ins Gewicht viel. Nach Ankunft am Hotel und einer Dusche, wurde die Innenstadt von Innsbruck bestaunt und das abschließende Abendessen im Stiftskeller eingenommen. Die allerletzte Eispause wurde wieder nach der Füllmenge der Eiskübel ausgesucht und der Rückweg zum Hotel gelaufen.
Abschließend erfolgte am Folgetag die Rückfahrt per Bahn, ohne Wartezeiten und pünktlich (wirklich !!!).
Dank unseres unermüdlichen, super flexiblen und immer gut gelaunten Service-Mani nahmen wir in Feucht am Nachmittag unser Gepäck und die Räder wieder an uns. Eine schöne Radwoche, mit viel Sonnenschein, unerwartet wenig Regen, gutem Teamgeist, diszipliniert fahrender Mannschaft (wir hatten keine gefährlichen Manöver), viel Spaß, teilweise ausgewogener Ernährung 🙂 , einigen Workshops (Garmin Edge, Garmin Connect, Komoot, Android, Schlauchwechsel und Bremsbelagwechsel) und vor allem Unfall- und Verletzungsfrei, nahm somit ein schönes Ende.
RideOn
Werner